Muttertag - Muttersein ist mehr als nur Verantwortung – es geht auch um Fürsorge für sich selbst.

Muttertag einmal anders gedacht: Care-Arbeit und Mental-Load

Jedes Jahr am zweiten Sonntag im Mai werden Frauen mit Kindern am Muttertag ein bisschen gefeiert – und das seit mehr als 100 Jahren. Ein Tag, der all das würdigt, was Frauen für ihre Familien – und damit für die Gesellschaft – leisten.

Wir laden dich und euch ein, etwas über diesen Feiertag nachzudenken: Du erfährst, wie der Muttertag entstand, welche ursprüngliche Intention dahintersteckte und wie er heute wahrgenommen wird. Wir werfen einen Blick darauf, welch wichtigen Beitrag Frauen in der Familie leisten – und wie dieser besser wahrgenommen und anerkannt werden kann. Außerdem findest du Anregungen, wie ihr den Muttertag gemeinsam als Moment der Reflexion nutzen könnt. Am Ende geben wir dir einige Tipps, wie du als Mutter – über den Muttertag hinaus – gut für dich selbst sorgen kannst:

1. Ursprung des Muttertags und kritische Haltung heute
2. Was leisten Mütter eigentlich in der Familie? Care-Arbeit und Mental-Load

  • Care-Arbeit – Wer übernimmt Haushalt und Kinderbetreuung?
  • Mental Load – Wenn du an alles denkst
  • Dein Einsatz verdient Anerkennung

3. Partnergespräche und Familienrat – Verantwortung im Team
4. Last but not least: Wie du dir selbst etwas Gutes tun kannst

  • Deine Grenzen erkennen
  • Abstriche beim Perfektionismus
  • Schenke dir Selbstfürsorge
  • Deine Kinder lernen von dir

5. Fazit: Der Muttertag als Impuls für ein faires Miteinander

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1. Ursprung des Muttertags und kritische Haltung heute

Als Schöpferin des Muttertags gilt die Amerikanerin Anna Marie Jarvis: 1907 initiierte sie, unterstützt von Verbänden der Frauenbewegung, eine Kampagne für einen offiziellen Feiertag zu Ehren der Mütter – inspiriert von ihrer eigenen Mutter, die sich zeitlebens für das Wohl von Frauen eingesetzt hatte. Jahrelang kämpfte Jarvis für einen Tag, der allen Müttern Anerkennung für ihre unermüdliche und oft unbeachtete Arbeit in der Familie zollt.

Es war der Beginn einer Bewegung, die Müttern schließlich weltweit Wertschätzung verschaffen sollte. 1914 wurde Jarvis Vision Wirklichkeit: Der zweite Sonntag im Mai erhielt in den USA den Status eines nationalen Feiertags. Der Gedanke verbreitete sich rasch weltweit und fand in vielen Ländern Anklang – so wurde 1923 auch in Deutschland erstmals Muttertag gefeiert.

Doch was als Tag der Wertschätzung begann, entwickelte sich zunehmend zu einem kommerziellen Ereignis – sehr zum Missfallen von Anna Jarvis. Sie lehnte es entschieden ab, dass der Muttertag von der Blumen- und Grußkartenindustrie vermarktet wurde, und kämpfte vehement gegen diese Entwicklung. Sie setzte sich sogar dafür ein, den Feiertag in seiner kommerzialisierten Form wieder abzuschaffen, was ihr jedoch nicht gelang.

Auch heute noch gibt es Kritik an der Kommerzialisierung des Muttertags und seiner Reduzierung auf Blumen und Pralinen – denn das wird den Leistungen, die Frauen in ihren Familien erbringen, nicht gerecht.

Auch wird bemängelt, dass der Feiertag im veralteten Rollenklischee steckenbleibt und die Frau auf das Bild der Mutter, die sich um Kinder und Haushalt kümmert, reduziert ist. Denn das entspricht längst nicht mehr der Realität vieler Frauen. Zudem hat sich das Familienleben gewandelt und Väter bringen sich zunehmend ein. Ist damit alles fein – oder hat der Muttertag trotzdem noch seine Berechtigung? Lass uns der Frage im Folgenden nachgehen.

2. Was leisten Mütter eigentlich in der Familie? Care-Arbeit und Mental-Load

Schauen wir uns zunächst an, wie die Familienarbeit zwischen Frauen und Männern aufgeteilt ist.

Illustration von einer Mutter mit acht Armen, die ein Baby hält und mit den anderen Armen, bügelt, kocht, telefoniert, putzt usw.

Care-Arbeit – wer übernimmt Haushalt und Kinderbetreuung?

Auch wenn sich heute Männer deutlich mehr in die familiären Aufgaben einbringen, tragen laut Statistischem Bundesamt nach wie vor Frauen einen Großteil der Care-Arbeit: 2022 leisteten sie täglich rund 44 % mehr unbezahlte ehrenamtliche und häusliche Sorgearbeit als Männer – oftmals zusätzlich zu ihrem Beruf. Diese Ungleichverteilung wird als Gender Care Gap (Geschlechtsspezifische Betreuungslücke) bezeichnet. Die Folgen der Mehrbelastung: Sie schränkt die beruflichen Chancen von Frauen ein, beeinträchtigt ihre finanzielle Unabhängigkeit und kann langfristig auch ihre Altersvorsorge schmälern.

Zu bedenken ist auch, dass der Arbeitstag von Müttern oft ein 24/7-Job ist, der häufig Nachteinsätze erfordert, besonders wenn Babys und Kleinkinder zur Familie gehören. Im Gegensatz dazu ist die Erwerbsarbeit vom Partner in der Regel auf acht Stunden begrenzt, und das Wochenende steht zur Erholung zur Verfügung – während die Care-Arbeit der Mutter auch dann weiterläuft.

Mental Load – wenn du an alles denkst

Aber es geht nicht nur um die praktischen Tätigkeiten, die erledigt werden müssen. Ein großer Teil der Familienarbeit bleibt unsichtbar: Das ständige Denken, Planen, Organisieren, Koordinieren und Erinnern – die vielen Kleinigkeiten, die im Hintergrund dafür sorgen, dass alles reibungslos läuft:

Wer denkt an die Arzttermine, an volle Brotdosen, an Wechselkleidung für den Kindergarten? Wer macht sich Gedanken über Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke, plant den nächsten Einkauf, erinnert an Hausaufgaben, organisiert den Kindergeburtstag und den Familienurlaub – und sorgt tagtäglich dafür, dass rechtzeitig an alles gedacht wird?

Auch hier sind es oftmals Frauen, die diese Verantwortung mehr oder weniger allein tragen – meist unbemerkt und ganz nebenbei. Sie jonglieren zahllose To-dos mit beeindruckender Multitasking-Fähigkeit, Flexibilität und Geduld. Das sind echte Manager-Qualitäten, die gefragt sind – und das oft ununterbrochen.

Alles im Blick zu haben ist anstrengend. Dafür gibt es einen Fachbegriff: Mental Load. Wikipedia beschreibt es so: „Mental Load bezeichnet die Belastung, die durch das Organisieren von Alltagsaufgaben entsteht, die gemeinhin als nicht der Rede wert erachtet werden und somit weitgehend unsichtbar sind.“ Besonders in Dauerschleife kann der Mental Load belasten – denn er ist unsichtbar, aber immer da.

Dein Einsatz verdient Anerkennung

Der Einsatz von Frauen für die Familie ist also unbestritten. Kehren wir daher zur ursprünglichen Vision von Anna Jarvis zurück: Wie steht es um die Wertschätzung der Arbeit von Müttern? Dazu ein kleiner Selbsttest: Wie viel Care-Arbeit und Mental Load trägst du? Nimm zwei Blatt Papier und notiere über mehrere Tage hinweg detailliert alles zu den besprochenen Bereichen:

  1. Meine Tätigkeiten
  2. Meine Planung, Gedanken, Organisation

Notiere all die kleinen und großen Aufgaben, die du übernimmst, und mache dir deinen Beitrag bewusst. Du wirst erstaunt sein, wie viel zusammenkommt! Tag für Tag hältst du das Familienleben am Laufen, sorgst, planst und kümmerst dich um die Bedürfnisse der anderen. Das ist eine enorme Leistung von dir – und du machst das großartig! 💛

3. Partnergespräche und Familienrat – Verantwortung im Team

Mutter sitzt mit ihrer Familie am Tisch und sie arbeiten fröhlich mit Stift und Zetteln.

Das Problem mit der Wertschätzung ist: Die praktische und mentale Arbeit, die Frauen erbringen, wird oft als selbstverständlich angesehen – und sie wird selten in ihrer Gesamtheit wahrgenommen. Außerdem: Da niemand Gedankenlesen kann, bleibt auch ihr Mental Load unsichtbar.

Vielleicht ist daher der Muttertag der richtige Moment, um hierzu mit deiner Familie in ein wertvolles Gespräch zu kommen. Er bietet die Gelegenheit, diese Themen sichtbar zu machen, indem ihr sie liebevoll und offen ansprecht: unter euch Eltern oder auch, je nach Alter, im Familienrat zusammen mit den Kindern. Die finden es nämlich oft spannend, schon früh in solche Gespräche eingebunden zu werden. Vielleicht helfen euch dabei Haushaltslisten, die ihr online findet und gemeinsam ausfüllen könnt, um Aufgaben neu zu sortieren und gerecht zu verteilen.

Wenn es später um die praktische Umsetzung geht, ist es wichtig, deinen Familienmitgliedern Raum zu lassen, die Aufgaben, die sie übernehmen, auf ihre eigene Weise zu erledigen – auch wenn es vielleicht nicht ganz deinen Vorstellungen entspricht. Kritik oder „Nachbesserungen“ können schnell Frustration hervorrufen oder das Engagement mindern. Sei stattdessen großzügig und zeige deine Wertschätzung für die getane Arbeit – so wie du es dir selber auch wünschen würdest.

Auch bei der Planung des Alltags könnt ihr gemeinsam überlegen, wie ihr mehr Verantwortung teilen könnt. Das ist nicht immer einfach, da tief verwurzelte Rollenbilder oft unbewusst mitspielen. Doch je offener ihr darüber sprecht, desto eher gelingt es, eine faire Aufteilung zu finden.

4. Last but not least: Wie du dir selbst etwas Gutes tun kannst

Zwischen Kinderlachen, To-do-Listen und Alltagsaufgaben bleibt oft wenig Zeit für dich selbst. Aber du bist nicht nur für andere da – auch du selbst brauchst Fürsorge. Wenn du immer nur funktionierst, kann das auf Dauer zu einer Belastung werden. Der Muttertag bietet eine gute Gelegenheit, innezuhalten und darüber nachzudenken, wie du gut für dich selbst sorgen kannst:

Deine Grenzen erkennen

Achte darauf, deine Grenzen zu erkennen: Wann wird es zu viel, wann bist du belastet? Spür in solchen Momenten in dich hinein: Wo im Körper nimmst du die Symptome wahr, wie fühlt es sich an? Anzeichen der Überlastung sind:

👉 Körperlich: Verspannungen, Kopfschmerzen, Erschöpfung, Müdigkeit, weniger sexuelle Lust, Magen-Darm-Beschwerden, Hautprobleme

👉 Mental: Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, innere Unruhe, das Gefühl, ständig „am Anschlag“ zu sein, schlechte Laune, Erschöpfung, Niedergeschlagenheit

Wenn du lernst, diese Anzeichen frühzeitig wahrzunehmen, kannst du leichter gegensteuern und deine Familie um Unterstützung bitten. Du musst nicht alles allein schaffen!

Abstriche beim Perfektionismus

Nicht alles muss perfekt sein – löse dich von unerreichbaren Standards. Erlaube dir, Dinge auch einfach „gut genug“ zu machen. Deine Kinder brauchen nämlich keine perfekte Mama, sondern eine glückliche. 😊

Schenke dir Selbstfürsorge

Selbstfürsorge ist keineswegs egoistisch, sondern notwendig, um deine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und dir den Raum zu nehmen, neue Energie zu tanken. Hier sind einige wertvolle Tipps für dich:

Me-Time

Plane jede Woche bewusst regelmäßig Zeit nur für dich ein – diese Zeit gehört dir und ist genauso wichtig wie jeder andere Termin in deinem Kalender. Vielleicht gibt es jemanden, der sich für eine Weile um deine Kinder kümmern kann, während du deine kleine Auszeit nimmst.

Überlege, was dir Freude bereitet und Kraft gibt. Vielleicht hast du früher gerne gezeichnet oder gebastelt, Sport gemacht oder dich in der Natur aufgehalten. Denke an die Momente, in denen du dich besonders wohlfühlst. Was machst du dann? Stärkt es dich, mit anderen Menschen etwas zu unternehmen oder genießt du das Alleinsein?

Versuche, während deiner Me-Time ganz im Hier und Jetzt zu sein – ohne die Familienplanungen im Hinterkopf durchzugehen. Dafür ist später noch genug Zeit. Wie kannst du die stärkenden Momente häufiger in deinen Alltag integrieren?

Sei gut zu dir selbst

Erinnere dich daran, liebevoll mit dir selbst umzugehen – besonders an Tagen, die schwierig sind oder wenn nicht alles nach Plan läuft. Behandle dich selbst mit der gleichen Warmherzigkeit, die du deiner besten Freundin schenken würdest. Sage dir öfter mal selbst: „Das hast du echt gut gemacht!“, spreche es ruhig laut aus und klopfe dir auf die Schulter. Du wirst überrascht sein, wie stärkend und wohltuend das wirkt.

Deine Kinder lernen von dir

Du bist ein Vorbild – auch, wenn es um Selbstfürsorge geht. Wenn du achtsam mit deinen eigenen Bedürfnissen umgehst, lernen deine Kinder, es später auch zu tun. Und das ist ein wertvolles Geschenk für ihr ganzes Leben.

Fazit: Der Muttertag als Impuls für ein faires Miteinander

Der Muttertag kann weit mehr sein als ein Tag der Blumen und Geschenke – er kann ein Moment des Innehaltens sein, um deine Rolle, deine Leistungen und deine Bedürfnisse bewusster wahrzunehmen. Ganz im Sinne von Anna Jarvis’ ursprünglicher Vision geht es dabei um echte Wertschätzung und ein gerechteres Miteinander in der Familienarbeit.

Vielleicht ist also der Muttertag eine wunderbare Gelegenheit, mit deiner Familie ins Gespräch zu kommen, Aufgaben neu zu ordnen und anschließend gemeinsam einen schönen Tag miteinander zu verbringen. Indem ihr euch gegenseitig bewusst Anerkennung schenkt, stärkt ihr nicht nur ein respektvolles Miteinander, sondern auch eure Beziehung und das gegenseitige Verständnis.

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