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Lederwaren, die das Siegel "IVN zertifiziertes Naturleder" tragen, müssen strengen Kriterien entsprechen. Das Qualitätssiegel selbst garantiert Verbrauchern eine Qualität von Lederschuhen und Co., die einem hohen technischen und ökologischen Niveau entspricht. Mit diesem Siegel ausgezeichnete Waren aus Naturleder werden hinsichtlich der Umweltbelastung, der ggf. eingesetzten Gefahrenstoffe während der Produktion sowie der Entsorgung und Recyclingfähigkeit hin überprüft. Gesundheitsaspekte stehen ebenfalls im Vordergrund dieser Auszeichnung für Waren aus Leder. Bedacht werden dabei nicht nur die Endverbraucher, sondern auch die Arbeiter, die diese Produkte herstellen.
IVN zertifiziertes Naturleder muss über alle Produktionsstufen hinweg kontrolliert werden. Es gelten strenge Grundanforderungen für alle Betriebe, die sich für diese Zertifizierung entscheiden. Der gesamte Herstellungsprozess muss unter Berücksichtigung sozialer Kriterien erfolgen. Dies ist von besonderer Bedeutung, da Lederwaren oftmals international beschafft oder zumindest verarbeitet werden. Ein Gesundheitsrisiko darf weder für den Endverbraucher, noch für die mit der Verarbeitung beauftragten Arbeiter bestehen. Für IVN zertifiziertes Naturleder gelten strenge Grenzwerte bezüglich der im Endprodukt befindlichen Schadstoffe. Für die Gerbung von Naturleder kommen in der Regel pflanzliche Gerbverfahren zum Einsatz.
Der hinsichtlich der Umwelt- und Gesundheitsbelastung kritischste Prozess der Ledergewinnung ist die Gerbung. Diese ist jedoch unerlässlich, damit Leder haltbar gemacht werden kann. Vor der Gerbung werden die Tierhäute konserviert und gereinigt. Dieser Prozess erfolgt durch Kühlen und Salzen und nicht mithilfe chemischer Konservierungsmittel. Für die Reinigung der Tierhäute kommen ausschließlich milde und waschaktive Substanzen zum Einsatz, die biologisch abbaubar sind. Für IVN zertifiziertes Naturleder sind sowohl die umstrittene Chromgerbung als auch alle Gerbverfahren, für die mineralische Gerbstoffe eingesetzt werden, verboten. In der Regel wird Naturleder pflanzlich gegerbt. Die so gegerbten Lederwaren sind nicht nur besonders haut-, sondern auch umweltfreundlich. Falls eine Färbung des Leders erforderlich ist, so erfolgt diese vorzugsweise mit Pflanzenfarbstoffen. Die gewählten Farbstoffe müssen auf jeden Fall frei von Schwermetallen und AOX-Verbindungen sein sowie den Richtlinien der EU-Verordnung entsprechen.
Die Haut von Tieren ist das Rohmaterial, das zur Lederherstellung benötigt wird. Damit Naturleder das IVN Siegel tragen darf, ist es wichtig, dass die Rohhäute ausschließlich von Tieren stammen, die der Fleischgewinnung dienen. Dies soll eine zusätzliche Umweltbelastung vermeiden, die eine gezielt für die Lederproduktion angesetzte Tierhaltung mit sich bringen würde. Für die Herstellung IVN zertifizierter Naturlederwaren dürfen auf keinen Fall die Häute von wildlebenden oder vom Aussterben bedrohten Tierrassen verwendet werden.
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