Wenn dein Kind krank ist, möchtest du ihm sicher helfen, sich besser zu fühlen. Du kannst das natürliche und bewährte Hausmittel des Wickels zur Linderung von Beschwerden einsetzen. Diese sanfte Methode zählt zur Hydrotherapie (hydro= gr. Wasser) und wurde schon in frühen Kulturen erfolgreich angewandt. Bei harmlosen Erkrankungen können Wickel deinem Kind auf natürliche Weise Linderung verschaffen, sein Wohlbefinden fördern und seine Selbstheilungskräfte aktivieren. Damit Wickel ihre volle Wirkung entfalten können, ist es wichtig, sie richtig einzusetzen und anzulegen. Eine unsachgemäße Anwendung könnte deinem Kind sogar eher schaden als helfen.
In diesem Ratgeber findest du alle relevanten Informationen zu:
Bitte beachte:
Wenn die Symptome unklar oder die Beschwerden stark sind, sollest du einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abzuklären und ernsthafte Erkrankungen ausschließen zu können. Bei Babys und Kleinkindern ist die Konsultation des Kinderarztes immer ein absolutes Muss! Wickel sollten bei ihnen frühestens ab 18 bis 24 Monaten und erst nach Rücksprache mit dem Arzt eingesetzt werden.
Ein Wickel setzt sich aus mehreren Lagen Stoff zusammen, die eng um ein bestimmtes Körperteil gewickelt werden, wobei das Innentuch angefeuchtet ist. Zwar können Wickel auch trocken angewendet werden, doch feuchte Wickel zeigen eine stärkere Wirkung. Sie können warm oder kalt eingesetzt werden – die Wahl richtet sich nach den Beschwerden und dem individuellen Wärme- bzw. Kälteempfinden deines Kindes:
Wirkung
Warme Wickel leiten Wärme in den Körper, erweitern die Gefäße und verbessern die Durchblutung, was durch das Nervengeflecht auch auf die inneren Organe wirkt. So wird die Nährstoffversorgung optimiert und Stoffwechselprodukte besser abtransportiert. Da Warmwickel die Schweißproduktion anregen, wirken sie ausleitend – unterstütze diesen Prozess, indem du deinem Kind vermehrt Wasser oder ungesüßte Kräutertees zu trinken anbietest. Zusätzlich entspannen warme Wickel die Muskeln und lindern Krämpfe sowie Schmerzen.
Warmwickel helfen u.a. bei:
Für warme Wickel sollte die Wassertemperatur zum Anfeuchten des Innentuchs relativ hoch sein, aber nicht heiß, um Verbrühungen zu vermeiden. Prüfe die Temperatur an der Innenseite deines Unterarms.
Warme Wickel können so lange einwirken, wie sie für dein Kind warm und angenehm sind.
Achtung: Warme Wickel nicht bei akuten Entzündungen oder Fieber anwenden!
Kaltwickel sind u.a. hilfreich bei:
Für kalte Wickeln wird die innerer Stofflage in lauwarmem Wasser, jedoch niemals eiskalt, angefeuchtet. Die Wassertemperatur sollte etwa zwei Grad unter der aktuellen Körpertemperatur liegen.
Achtung: Kalte Wickel dürfen nur um warme Körperteile gelegt werden!
Kaltwickel bei Fieber
Bei Fieber werden kalte Wadenwickel erst ab einer Körpertemperatur von 39 °C empfohlen, jedoch nur wenn sich dein Kind zunehmend erschöpft fühlt oder unruhig ist.
Denn Fieber hat eine wichtige Funktion: Die Stoffwechselaktivität wird dadurch gesteigert und Krankheitserreger bekämpft. Deshalb sollten möglichst keine vorzeitigen Maßnahmen zur Senkung von Fieber ergriffen werden.
Die kalten Wadenwickel werden zum Wärmeentzug spätestens nach etwa 10 Minuten gewechselt oder sobald sie Körpertemperatur haben. Du kannst sie mehrmals hintereinander anlegen. Miss zwischendurch die Körpertemperatur, um zu überprüfen, ob das Fieber langsam sinkt.
Kaltwickel können das Fieber um bis zu einem Grad senken; damit werden meist zugleich auch weitere Beschwerden wie innere Unruhe und Kopfschmerzen gelindert.
Wickel sollten nicht angewendet werden, wenn dein Kind:
Beobachte dein Kind bei der Wirkzeit des Wickels genau – zeigt es Anzeichen von Unwohlsein oder beginnt es zu frieren: Entferne den Wickel sofort. Sollte die Anwendung für dein Kind Stress bedeuten, brich sie ab und versuche es später erneut.
Du kannst einen Wickel ganz einfach selbst herstellen: Er umfasst drei Tuchlagen, die alle aus Naturfasern bestehen sollten – denn nur Textilien aus natürlichen Fasern nehmen gut Feuchtigkeit auf und sind luft- wie auch wärmedurchlässig. Synthetische Gewebe bringen diese Eigenschaften nur eingeschränkt mit und können daher einen Hitzestau verursachen; sie sind deshalb nicht für Wickel geeignet. Aus gleichem Grund darf niemals eine Folie zum Fixieren eines Wickels verwendet werden.
Die drei Lagen setzen sich folgendermaßen zusammen:
Am einfachsten ist es, ein fertiges Wickel-Set in Bio-Qualität zu erwerben; das hat den Vorteil, dass du deinen Wickel immer gleich fertig griffbereit hast, wenn du ihn benötigst. Das Set besteht aus einem Innentuch in Bouretteseide, einer mittleren Lage aus Bio-Baumwolle und einem Außentuch aus Schurwollplüsch. Letzteres ist mit praktischen Schleifenbändern ausgestattet, die dir ein schnelles und unkompliziertes Anlegen ermöglichen und die Anwendung erleichtern:
Bevor du mit der Anwendung beginnst, erkläre deinem Kind, was ihr nun vorhabt und dass es sich durch den Wickel bald besser fühlen wird. Erläutere ihm die einzelnen Schritte ein wenig, während du sie ausführst.
Wir wünschen deinen Lieben schnelle Genesung!
Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise. Er kann eine ärztliche Beratung nicht ersetzen.
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