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Die Trotzphase: Dein Wegweiser durch eine herausfordernde Zeit

Du kennst diese Momente sicher: Du bist mit deinem Kind im Supermarkt, plötzlich fließen die Tränen, die kleinen Fäuste sind geballt und du fühlst dich überwältigt von der Intensität der Emotionen, die vor dir explodieren. Willkommen in der Trotzphase – einer Zeit, die uns Eltern manchmal an unsere Grenzen bringt, aber auch eine der wertvollsten Phasen in der Entwicklung deines Kindes ist.

Dieser Leitfaden möchte dir helfen, zu verstehen, welche Entwicklung dein Kind gerade durchmacht, warum diese Phase so wichtig ist und wie du dein Kind liebevoll und gelassen begleiten kannst.

Inhaltsverzeichnis

  • Die Trotz- oder Autonomiephase: Ich bin ich
  • Erste kindliche Grenzerfahrungen: Ein Wechselbad der Gefühle
  • Die Bedeutung der Trotzphase: Meilenstein in der kindlichen Entwicklung
  • Strategien für Eltern: Souverän den Trotz meistern
  • Du machst das großartig!

Die Trotz- oder Autonomiephase: Ich bin ich

Um die heftigen Trotz-Momente besser zu verstehen, ist ein Blick in die Entwicklungspsychologie hilfreich:

Wenn ein Baby geboren wird, erlebt es sich zunächst als Einheit mit der Mutter. Erst nach etwa sechs Monaten beginnt das Kind, sich als eigenes Wesen wahrzunehmen. Rund um das zweite Lebensjahr entwickelt es dann ein deutliches Ich-Bewusstsein. Das ist ein großer Schritt – sowohl für dein Kind als auch für dich.

Dein Kind entdeckt jetzt voller Neugier die Welt auf seine eigene Weise. Es erkennt, dass es eine eigene Persönlichkeit mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen hat. Dieser Meilenstein in der Reifung geht oft mit extremem Trotzverhalten einher.

In der Entwicklungspsychologie wird diese Zeit als Autonomiephase bezeichnet, was die negative Konnotation des „Trotzes“ vermeidet und den wichtigen Entwicklungsschritt, den ein Kind hier vollzieht, betont.

Die Trotz- oder Autonomiephase tritt meist zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahr auf und kann bis ins Vorschulalter andauern.

Erste kindliche Grenzerfahrungen: Ein Wechselbad der Gefühle

In der Autonomiephase ist dein Kind in ein Wechselbad der Gefühle geworfen: Auf der einen Seite macht es die wunderbare Entdeckung, ein eigenständiges Wesen zu sein und entdeckt täglich viel Neues. Auf der anderen Seite wird es mit zahlreichen Begrenzungen konfrontiert:

  • Es stößt in einer Entdeckerfreude auf seine kognitiven oder motorischen Grenzen und muss mit Misserfolgen umgehen lernen, denn ihm gelingt noch nicht alles, was es umsetzen möchte.
  • In seiner Sprachentwicklung hat es sich bereits einen großen Wortschatz angeeignet, kann aber seine Bedürfnisse noch nicht immer klar ausdrücken, was zu Missverständnissen führen kann.
  • Es erfährt Regeln und Verbote, die es jedoch kognitiv noch nicht immer verstehen kann.
  • Das Kind ist von seinen Gefühlen oft regelrecht überwältigt und kann sie noch nicht selbst regulieren.
  • In seiner Sprachentwicklung hat es sich bereits einen großen Wortschatz angeeignet, kann aber seine Bedürfnisse noch nicht immer klar ausdrücken, was zu Missverständnissen führen kann.
  • Es erfährt Regeln und Verbote, die es jedoch kognitiv noch nicht immer verstehen kann.
  • Das Kind ist von seinen Gefühlen oft regelrecht überwältigt und kann sie noch nicht selbst regulieren.

Das Wechselbad der Empfindungen und die Begrenzungen lösen oft überschießende Frustration und Wut im Kind aus. Es reagiert dann aus Sicht der Erwachsenen überzogen, lässt sich in solchen Situationen nicht ohne weiteres aus seiner Gefühlswelt herausholen und ist dann manchmal kaum noch ansprechbar. Doch dein Kind ist in diesen Momenten weder "böse" noch "ungezogen" – es weiß nur einfach nicht, wie es seine Gefühle auf eine andere Weise ausdrücken soll.

Die Bedeutung der Trotzphase: Meilenstein in der kindlichen Entwicklung

Es ist wichtig zu verstehen, dass das Trotzverhalten zur kindlichen Entwicklung dazu gehört – jedes Kind macht sie in unterschiedlicher Ausprägung durch.

Dein Kind testet jetzt seine Grenzen, um seine eigene Identität zu finden. Es entwickelt allmählich Strategien, um mit Frustrationen und negativen Gefühlen umzugehen. Eure Reaktionen als Eltern sind dabei wichtige Orientierungspunkte.

Die Autonomiephase markiert den Beginn der Selbstständigkeit deines Kindes und ist ein entscheidender Meilenstein in seiner emotionalen, sozialen und Persönlichkeits-Entwicklung. Dein Kind erlebt, dass es ein eigenständiges Wesen ist, das mehr ist als nur ein Teil von dir. Es entwickelt nun alle wichtigen Fähigkeiten, um später selbstbewusst und unabhängig zu sein.

Strategien für die Eltern: Souverän den Trotz meistern

In dieser fordernden Phase braucht dein Kind deine Unterstützung, um seine Emotionen zu verstehen und zu bewältigen. Es lernt, dass Gefühle wie Wut und Frustration zum Leben dazugehören und vorübergehen. Wichtig ist, dass dein Kind spürt, dass es bedingungslos geliebt wird – auch in stürmischen Momenten.

Es gibt einige Strategien, die dir helfen, diese Phase gelassener zu meistern und den Raum für die kindlichen Emotionen offen zu halten:

  • Atme und bleibe ruhig
    Bevor du reagierst, nimm dir einen Moment, um dich zu beruhigen: Atme langsam und tief in den Bauch, auf vier ein und auf acht aus – das hilft, deine eigenen Emotionen zu regulieren.
    Dein Kind spürt deine Stimmung, und wenn du ruhig bleibst, fällt es ihm leichter, sich auch wieder zu beruhigen. Wenn du selbst sehr wütend bist, verlasse kurz den Raum und sage ihm, dass du gleich wiederkommst.
  • Biete Sicherheit an
    Auch wenn dein Kind wütend ist, gib ihm das Gefühl, dass du für es da bist. Eine sanfte Umarmung, deine Hand auf seinem Rücken und deine körperliche Nähe können helfen, wenn sich die erste Aufregung gelegt hat. Akzeptiere aber, wenn dein Kind sich zunächst nicht in den Arm nehmen lassen mag.
  • Akzeptiere die Gefühle deines Kindes
    Sag ihm, dass es in Ordnung ist, wütend oder frustriert zu sein. Sätze wie "Ich sehe, dass du gerade sehr wütend bist" helfen ihm, seine eigenen Emotionen zu benennen und besser zu verstehen.
  • Abwarten und zuhören
    Oft hilft es, die Wut erst einmal abklingen zu lassen. Nicht selten sind Kinder danach sehr traurig oder haben ein schlechtes Gewissen. Sei dann für dein Kind da, höre ihm zu und spende Trost.
  • Alternativen und Kompromisse finden
    Anstatt in Machtkämpfe zu geraten, versuche gemeinsam mit deinem Kind, alternative Lösungen zu finden und gehe Kompromisse ein. Das entschärft Konflikte von vornherein.
  • Erinnere dich an den Entwicklungsschritt
    Mach dir bewusst, dass dein Kind gerade wichtige Entwicklungen durchläuft. Diese Erkenntnis hilft dir, liebevoller und gelassener zu reagieren.
  • Über Gefühle sprechen
    Sprich mit deinem Kind darüber, dass Gefühle normal sind. Erkläre, dass es nichts falsch gemacht hat und dass alle Menschen lernen müssen, mit negativen Gefühlen umzugehen. Sei ein Vorbild, indem du deine eigenen Gefühle benennst. Zum Beispiel: „Ich bin frustriert und traurig, weil das Essen gerade angebrannt ist.“ Und entschuldige dich, wenn du unfair warst: „Es tut mir leid, dass ich geschimpft habe. Ich war wegen eines Briefs verärgert, das hatte nichts mit dir zu tun.“
  • Vermeide Stresssituationen
    Plane vorausschauend, um Situationen zu vermeiden, die für dein Kind zu Frust oder Zeitdruck führen könnten. Auch Übermüdung oder Hunger sind oft Auslöser für Wutanfälle. Wenn du merkst, dass dein Kind müde wird, versuche rechtzeitig nach Hause zu gehen.
  • Selbstbestimmung zulassen
    Lass dein Kind bei kleinen Entscheidungen, wie der Kleiderwahl oder dem Snack, mitbestimmen. Gib ihm den Raum, seine Selbstständigkeit zeigen zu können.
  • Setze klare, aber wenige Regeln
    Dein Kind braucht klare Regeln, um sich sicher und geborgen zu fühlen. Doch dabei gilt: So viele Regeln wie nötig, so wenige wie möglich; denn je mehr Regelungen es gibt, desto mehr reizen sie dein Kind zum Widerstand. Setze wichtige Regeln konsequent und liebevoll durch, damit dein Kind verlässlich lernt, was erlaubt ist.
    Reflektiere regelmäßig, ob einige Regeln gelockert werden können, wenn dein Kind älter wird und mehr Freiheiten braucht.

Du machst das großartig!

Die Trotzphase ist eine Herausforderung und sie ist anstrengend, aber sie ist auch eine Zeit, in der du viel über dich selbst als Elternteil lernst.
Es gibt keine perfekte Lösung oder den einen richtigen Weg – du wirst Fehler machen, aber das gehört dazu. Wichtig ist, dass du deinem Kind immer wieder zeigst, dass es geliebt und angenommen wird, egal wie wild die Gefühle gerade sind.

Lass dich nicht entmutigen von den emotionalen Ausbrüchen. Sieh sie stattdessen als das, was sie sind: Zeichen der gesunden Entwicklung deines Kindes. Es wird aus dieser Phase gestärkt, selbstbewusster und mit einem besseren Verständnis für seine Emotionen hervorgehen. Die enge, vertrauensvolle Beziehung, die ihr während dieser Zeit aufbaut, wird euch für immer begleiten.

Hab also Geduld mit dir und deinem Kind. Es wird Tage geben, an denen alles gut läuft, und andere, an denen du dich erschöpft fühlst. Aber sei gewiss: Du bist die beste Mama oder der beste Papa für dein Kind – und du machst das großartig!

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